Spiel- und Sportplätze gehörten lange Zeit zu den größten Quellen von Mikroplastik. Durch Abrieb aus Bodenbelägen, Kunstrasen und Spielplatzgeräten könnten kleinste Kunststoffteilchen in die Umwelt und somit in die Trinkwasserversorgung gelangen. Da Spiel- und Sportstätten im familienfreundlichen Bayern für die frühkindliche Entwicklung und sportliche Förderungen unersetzlich geworden sind, brachte die Wahl eines geeigneten Untergrunds so machen Verantwortlichen in den Gemeinden vor schwierige Entscheidungen. Dank der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts für angewandte Biopolymerforschung der Hochschule Hof (ibp) der Green-Tech University aus Hof haben diese Sorgen nun ein Ende. In den mit Hightech ausgestatteten Laboren des 2023 erbauten Institutsgebäudes entwickelten sie abriebfeste Spielplatz- und Kunstrasenbeläge aus rein natürlichen Biopolymeren unter der Marke iBIOPLASTIX®. Obwohl es sich dabei wie Korkrasen um ein organisches Element handelt, kann dieser nicht schimmeln und ist witterungsbeständig. Und das ist längst nicht alles. Dank künstlicher Intelligenz funktioniert der Belag wie ein Wärmetauscher, nur ohne zusätzliche elektrische Energie. Bei Hitze kühlt sich der Boden zur Freude von Kinderfüßen ab und im Winter lässt die eis- und schneefreie Oberfläche kein Training und Spiel aufgrund eines unbespielbaren Platzes mehr ausfallen. Die ersten bayrischen Gemeinden haben Ihre Plätze bereits mit dem neuen Rasen aus Biopolymeren ausgestattet, von dessen Bespielbarkeit sich die kleinen und großen Kicker begeistert zeigen.

Die Kombination der nachhaltigen Eigenschaften von Biopolymeren und künstlicher Intelligenz für Spiel- und Sportgeräte ist einer von mehreren Schwerpunkten am ibp. Unter der Marke iBIOPLASTIX® brachte die Hochschule Hof zusammen mit oberfränkischen Unternehmen bereits weitere Entwicklungen auf den Markt. Eine davon ist ein selbstlernendes Spielplatzgerät, das das Benutzungsverhalten von Kindern erkennt. Wird ein ursprünglich gedachter Lastträger mehr zum Balancieren und Hangeln genutzt, passt sich dieser entsprechend an und sorgt dabei für mehr Sicherheit. Bei übermäßiger Sonneneinstrahlung wird der Spielplatz zudem zum schattigen Paradies für Versteckspielende. Antibakterielle Griffe und Leitern bleiben dabei schweißfrei und verhindern so ungewollte Landungen im Sand. Eingebaute Sensoren geben durch Farbwechsel Griffe und Bewegungen vor und animieren Kinder so zu spielerischen Übungen. Dadurch ermöglicht der Lieblingsspielplatz immer wieder neue Herausforderungen und wird selbst für die kleinsten Stammgäste nie langweilig. Nur die Eltern sollten zukünftig mehr Zeit einplanen, wenn Ihre Kinder auf den Spielplatz möchten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Green-Tech University Hof werden jedenfalls weiterhin an technischen und spielerischen Innovationen forschen. Denn nur „wer aufhört zu spielen, kann nicht mehr gewinnen[1].

[1] Zitat von Unbekannt