Am Abend des 13.November 2019 wurde zum zehnten Mal der Preis für die beste Abschlussarbeit der Fakultät Ingenieurwissenschaften verliehen.
Die diesmalige Verleihung stand ganz unter dem Zeichen technischer Spitzenleistungen. Gemeinsam mit Raumedic, Sponsor des Ingenieurkolloquiums, wurde diesmal die beste Masterarbeit prämiert. Den ersten Platz belegte Johannes Vetter, welcher in seiner Masterarbeit untersuchte, wie Keramik mit Hilfe spezieller Fasern bruchsicherer gemacht werden kann. Die Leistung wurde mit 1.000 Euro Preisgeld honoriert. Den zweiten Platz teilten sich die Masteranden Florian Sack und Lukas Wagner. Ihre Arbeiten wurden mit jeweils 100 Euro prämiert.

Dass technisches Verständnis auch im privaten Umfeld wichtig sein kann, unterstrich Gastredner Günter Wetzel, als Zeitzeuge der deutsch-deutschen Geschichte. Vor 40 Jahren war er mit einem selbstgebauten Heißluftballon aus der ehemaligen DDR nach Westdeutschland geflohen. Zwei Ballonfluchtversuche des heute 64-Jährigen waren zuvor bereits fehlgeschlagen.
Am 16. September 1979 wagte es Günter Wetzel ein drittes Mal. „Schon nach 28 Minuten Ballonfahrt mussten wir uns auf die Landung vorbereiten, weil uns das Gas ausging. Dabei wussten wir nicht genau, ob schon Bundesgebiet unter uns lag.“ Wetzel, der die außergewöhnliche Reise mit seiner eigenen und einer befreundeten Familie angetreten hatte, hatte Glück. Alle acht Insassen landeten gegen 3 Uhr morgens in der Nähe von Naila bei Hof.
Wetzel wäre gern Physiker geworden, die DDR ließ ihn nicht. Später, nach der Flucht, wurde er Fluglehrer. Heute ist der gebürtige Thüringer ein vielgefragter Zeitzeuge, der seine Erfahrungen gern mit jüngeren Generationen teilt. Auf dem Ingenieurkolloquium ist ihm das gelungen, wie Thomas Knechtel, Mitglied im Raumedic-Vorstand, sagt: „40 Jahre ist die Ballonflucht, 30 Jahre die deutsche Wiedervereinigung her. Da war das 10. Ingenieurkolloquium doch der ideale Anlass, um ein bemerkenswertes Stück deutsch-deutscher Geschichte noch einmal aufleben zu lassen.“

Beim anschließenden Get-Together wurde diesmal auch die Geschichte aufgegriffen und es gab ein leckeres Deutsch-Deutsches Buffet, bei welchem auch viele die Gelegenheit nutzten sich noch ein Paar Eindrücke und Erzählungen von Günter Wetzel persönlich abzuholen.